Chronik

1977-1986

Die Gründungsjahre unter Her­bert Bähr

10-jähriges Ju­bi­läum, Israel-Reisen und inter­na­tio­nale Chor­freund­schaften

Das erste Jahrzehnt des Stuttgarter Jugendchores unter Chorleiter Herbert Bähr war geprägt von musikalischer Vielfalt und internationalem Austausch. 1977 feierte der Chor sein 10-jähriges Bestehen mit einem Jubiläumskonzert im Hof des Alten Schlosses. Konzertreisen führten nach Finnland (1980), zweimal nach Israel (1979 und 1983) sowie in die USA (1985).

Die Deutsch-Amerikanische Freundschaftswoche 1978 im Staatstheater und die Partnerschaft mit dem Jongerenkoor Jekaha aus Heerlen ab 1982 waren weitere Höhepunkte. 1981 wurde der Chor als e.V. ins Vereinsregister eingetragen. Regelmäßige Auftritte beim Kelterfest, in der Liederhalle und das traditionelle Weihnachtskonzert in der Stiftskirche prägten das Chorleben dieser Anfangsjahre.

16.-20. Mai 1986 – Pfingsttour nach Fabriano und Rom

1986 stand keine große Reise an, aber über Pfingsten ging es nach Fabriano und Rom. Damals war die größte Schlagzeile Tschernobyl – man begann gerade, das ganze Ausmaß der Reaktorkatastrophe zu begreifen. Während der Reise wurden wir immer wieder daran erinnert: Es gab kein frisches Gemüse oder Salat zum Essen.

Fabriano: Unser erster Ausflug führte nach Assisi, doch die Reiseplanung hatten wir leider nicht mit dem Papst abgesprochen, der dort an diesem Wochenende mit den Führern der anderen Weltreligionen für den Frieden beten wollte. Deshalb konnten wir die berühmten Giotto-Fresken nicht besichtigen. Stadtbesichtigung von Fabriano und die Frasassi-Tropfsteinhöhlen standen auf dem Programm. Zweimal waren wir abends festlich zum Essen eingeladen – Herr Prümer kannte die halbe Stadt! Die Verständigung ohne Italienischkenntnisse war nicht einfach. Françoise sprach Französisch mit Pseudo-Spanischen Endungen, weil das Spanische mit dem Italienischen näher verwandt sei. Wir trafen italienische Jugendliche aus dem Fabrianeser Chor und vereinbarten einen Gegenbesuch, der aber leider noch immer auf sich warten lässt.

Abends unser Konzert im Stadttheater – ein sehr großer Bau mit vielen Logen auf mehreren Etagen. In bekannter Herbert-Bähr-Manier lieferten wir ein bunt gemischtes Programm mit genügend italienischen Songs, die eigens einstudiert wurden. Nach der Zugabe erhielt jede Sängerin eine rote Rose.

Rom: Stadtführung mit Petersdom, in einer Seitenkapelle gaben wir ein Ständchen. Jetzt gehören wir auch zu den großen Chören, die in dieser wichtigen Kirche schon Konzerte gegeben haben! Nachmittag und Abend zur freien Verfügung: Bummel durch die Gassen, lauwarmes Bier aus der Dose beim Forum Romanum, Straßenbahnfahrt, Rast am Trevi-Brunnen (ohne Bad) und ein Abend in Trastevere.

Alles in allem eine sehr schöne Reise!

(Myriam Kuppinger)

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16.-31. Juli 1985 – USA-Tour: River Falls, New Ulm, Bancroft, St. Louis

Bestens vorbereitet machten wir uns am Morgen des 16. Juli auf den Weg zum Stuttgarter Flughafen. Zum Abschied gaben wir ein Liedchen aus unserem Repertoire zum Besten (von dem keine Flugzeug-Crew verschont blieb). Gewappnet mit deutschen Volksliedern, Bierkrügen, T-Shirts und Juco-Platten erreichten wir nach mehreren Zwischenstopps (Zürich, New York, Chicago, Minneapolis) mitten in der Nacht unser erstes Etappenziel.

River Falls/Wisconsin: Die Gastfamilien erwarteten uns bereits. Nicht jede war glücklich über die Verteilung, aber andere traf es härter – mancher Koffer hatte das Ziel Minneapolis verfehlt, und so mussten sie die erste Nacht in der Fremde ohne ihr geliebtes Kuscheltier verbringen. Zum Abschluss bedankten wir uns mit einem Konzert in der Universität.

New Ulm/Minnesota: Die nächsten Tage verbrachten wir auf dem Heritagefest. Hatten wir mal keinen Auftritt im Bierzelt bei Deutschburgern mit Sauerkraut und Prezels, besichtigten wir die Sehenswürdigkeiten: Herman the German und die Shells-Brauerei.

Bancroft/Iowa: In der Kornkammer Amerikas bewältigten wir in nur zwei Tagen ein Mammut-Programm: Besuch einer Behinderten-Werkstatt, mehrerer Farmen, Baseball-Turnier, Grotto of the Redemption (das achte Weltwunder!), die Stinson Prairie. Mit einem Konzert verabschiedeten wir uns von den Gastfamilien.

St. Louis/Missouri: Nach langer Busfahrt erreichten wir St. Louis. Mit Auftritten beim Straßenfest und einem Kirchenkonzert erfreuten wir das amerikanische Publikum. Viel zu schnell vergingen die Tage und das Ende der Reise rückte näher. Mit vielen neuen Eindrücken ging es zurück in die Heimat.

(Karin Schaible)

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Konzerte und Auftritte 1984

März: Einweihung eines Altenheimes in Zuffenhausen. April: Kelterfest des Gesangvereins Harmonie in der Kelter Cannstatt. Juni: Stuttgarter Chortage in der Liederhalle – Rundfunkaufnahmen mit Interviews wurden am 29.07. in Südfunk III gesendet. Juli: Singen für ehemalige jüdische Mitbürger bei ihrem Besuch in Stuttgart. September: Landespavillon. Oktober: Liederhalle für den Verein Naturschutzpark. November: Herbstball der Cannstatter Chorvereinigung im Kursaal – einige Jucorianer haben nicht nur gesungen, sondern auch paarweise bis in die Morgenstunden eine kesse Sohle aufs Parkett gelegt!

Probenwochenende: November auf Burg Wildenstein mit 39 Teilnehmern zur Vorbereitung für zwei Weihnachtskonzerte. 23. Dezember: Weihnachtskonzert in der Johanneskirche mit anschließender Feier im Johannes Gemeindesaal.

Reisen: Juni nach Bärental im Elsass zur Zeltfreizeit. Dezember nach Holland mit Weihnachtskonzert zugunsten der renovierungsbedürftigen Kirche Heksenberg.

Hochzeiten: September: Astrid und Jos (Jekaha Holland). November: Susi Richter im Allgäu.

(Sabine Eckert-Nann)

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Ansonsten: Der Vatikan ließ Mickey Mouse in die lateinische Sprache übersetzen. Einige Jucorianer griffen die Idee einer Chorzeitung wieder auf – Redaktionsschluss vom „Notenblättle 1“ war im Dezember 84. Rock’n’Roll feierte seinen 30. Geburtstag, der Schlager-Hit war „Ich düse im Sauseschritt“. Die Mode (schlanke Silhouette, betonte Taille, breite Schultern, geschlitzter Rock zeigt Knie, schwarz/weiß/grau) machte klar, dass wir auch in diesem Jahr mit unserer Chorkleidung nicht ganz im Trend lagen.

28. Juli – 7. August 1983 – Die Reise der Hüte nach Israel

Der Jugendchor in Israel, das war die Reise der Hüte! Es war zu raten, Mützen, feste Schuhe und Badesachen nicht zu vergessen – und die Chormitglieder zeigten sich kooperativ und phantasievoll.

Die Hutparade: Der damenhaftere Teil (Margret Bähr, Rose Laechele, Maren Ferchoff, Regina Berkenheger) wählte Strohhut mit Krempe und Flatterband. Sportlich und praktisch dagegen der Schlabberhütchen-Look (Herbert Bähr, Familie Koch-Sommer). Vor keiner Kirche tauchten solche Teile nicht wie von Zauberhand in bleu oder blass auf. Prunkstücke waren die selbstgehäkelten Partnerhütchen von Sabine Zalter und ihrem frisch geehelichten Peter Kramny. Christine Banhart hatte weniger sorgfältig gepackt – weder Mütze noch Badesachen waren komplett, es fehlte eine Bademütze! Im Kibbuz Neve Ilan, unserer ersten Station, lieh sie sich Juttas, verlor sie jedoch im Eifer der Wasser-Reiterspiele. Die restliche Zeit verfolgte sie sämtliche Teilnehmer mit der Frage: „Hosch du dr Jutta ihr Badkap gsea?“

Die Reise: Tel Aviv und Jerusalem mit Klagemauer, Via Dolorosa und Felsendom, das Tote Meer mit Festung Massada, Caesarea, Akko und Nazareth – Israel war echt beeindruckend! Wir haben auch gesungen – bei Konzerten, bei denen es nur so tropfte (nicht weil das Publikum Tränen verdrückte, sondern weil’s so heiß war), aber auch auf dem Flughafen, vor jedem Monument, Museum, Stein, Gedenktafel. In jedem Park mit mindestens zwei Zuhörern hatten wir ein fröhliches „Lamnatse’ach“ auf den Lippen, sogar wenn der ganze Mund noch von einer scharfen Falafel brannte.

Israel 1983 war in jeder Hinsicht ein Erfolg. Der Verlust der Badekap ist allerdings zu beklagen – wahrscheinlich dümpelt sie noch heute im Pool in Neve Ilan.

(Jutta Pöschko geb. Witzlinger)

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1982 – Beginn der Freundschaft mit Heerlen

Das Jahr 1982 stand ganz im Zeichen einer neuen internationalen und trotzdem ganz persönlichen Beziehung. Vom 20. bis 22. Mai besuchte uns zum ersten Mal der Jongerenkoor Jekaha aus Heksenberg-Heerlen. Weil sich die beiden Chöre sofort sympathisch waren, wurde bereits beim ersten Treffen ein weiteres Treffen in Holland vereinbart.

29. Oktober – 1. November 1982 – Gegenbesuch in der Abtei Rolduc

Dort wurde für Ulrich Witzlinger ein Traum wahr: Mit 3 netten Chormädchen im Aufzug stecken bleiben! Eine wahrhaft schweißtreibende Angelegenheit – er durfte seine reizenden Begleiterinnen nacheinander durch den Notaustieg im Deckenbereich des Aufzugs schieben.

Viele weitere Kontakte zwischen den beiden Chören bewiesen, dass internationale Freundschaften durchaus herzlich sein können. Und wer behauptet, dass bei den Männern des Stuttgarter Jugendchores hörbar aufgeatmet wurde, als Jos am 8. September 1984 in Heksenberg seine Astrid heiratete (wobei natürlich der Jugendchor kräftig mitfeierte) und damit ein charmanter Gegner den Ring verließ, der übertreibt vielleicht ein bisschen.

(Ulrich Witzlinger)

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1981 – Eintragung ins Vereinsregister und Partnersingen

Ein sehr ereignisreiches Jahr! In der Hauptversammlung wurde Margret Frölich zur 2. Vorsitzenden gewählt. Es wurde der Beschluss gefasst, den Chor ins Vereinsregister eintragen zu lassen.

Februar: Der Juco sang im Rathaus zum Empfang und Abschied von Bundespräsident Karl Carstens und hatte eine Rundfunkaufnahme beim SDR.

Mai – Das große Partnersingen: Die Stadt Stuttgart veranstaltete ein Partnersingen. Eingeladen waren Chöre aus den Partnerstädten Straßburg, St. Louis, St. Helens, Cardiff, Bombay, Kairo, Menzel-Bourgiba. Aus Kairo kamen 62 Mädchen von der Deutschen Schule der Borromäerinnen – Margret Frölich erhielt die Aufgabe, diese Gruppe während des 10-tägigen Aufenthalts rund um die Uhr zu betreuen. Eine Aufgabe, die ihr sehr viel Spaß und Freude machte! Gemeinsam mit dem Kairoer Chor veranstaltete der Stuttgarter Jugendchor ein Konzert im Hospitalhof und war beim Abschlusskonzert aller Chöre auf dem Stuttgarter Killesberg vertreten. Weitere Rundfunkaufnahmen, Auftritt beim Kelterfest des Gesangverein Harmonie Bad Cannstatt.

Drei Hochzeiten wurden musikalisch umrahmt. Chorfreizeit in Konstanz, Wanderung auf die Frickenhofer Höhe.

Oktober: Herbstkonzert zusammen mit dem Sindelfinger Kinderchor im Mozartsaal der Stuttgarter Liederhalle.

Vereinsregister: In einer außerordentlichen Hauptversammlung wurde über die zukünftige Satzung abgestimmt – der Stuttgarter Jugendchor wurde als e.V. ins Vereinsregister eingetragen und erlangte den Status der Gemeinnützigkeit.

Dezember: Verschiedene Auftritte bei Weihnachtsveranstaltungen, Weihnachtskonzert im Hof des Alten Schlosses. Traditionell beendete das Weihnachtskonzert in der Stuttgarter Stiftskirche das Jahr 1981.

Fazit: „Meinen Entschluss für den Stuttgarter Jugendchor tätig zu sein, habe ich nie bereut. Ich habe viele schöne und interessante Jahre erlebt, vor allem waren es die Begegnungen mit fremden Kulturen und den vielen Menschen, die mein Leben bereicherten.“

(Margret Frölich)

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Juli/August 1980 – Konzertreise durch Finnland

Das Jahr begann im Januar mit einem Chorauftritt im Stuttgarter Rathaus. Im April wurde Herr Bähr vom Gaupräsident Adolf Haiss geehrt und bekam die Silberne Chorleiternadel überreicht. Im Mai: Singen beim Kelterfest in Bad Cannstatt. Im Juni: Eröffnung des Landesfamilienfests auf dem Killesberg.

Der musikalische Höhepunkt: Die große Konzertreise durch Finnland im Juli und August! Bereits bei unserer Überfahrt auf dem Fin-Jet gaben wir ein kleines Konzert. In den Kirchen von Rovaniemi, Mattula, Kajaani und in Tampere sangen wir uns in die Herzen der finnischen Bevölkerung und erlebten unvergessliche Konzertauftritte. Auch unser nichtmusikalisches Programm begeisterte alle Sängerinnen und Sänger.

November: Chorfreizeit in Erpfingen zur Vorbereitung des Weihnachtsprogramms.

Dezember: Singen im Hof des Alten Schlosses am Nikolaustag. Abschluss des Jahres 1980 mit einem herrlichen Weihnachtskonzert in der Stiftskirche.

(Maren Ferchoff-Pillkann, Sopran 1979-1986)

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August 1979 – Israel-Reise

Der chorische Höhepunkt des Jahres! Am 18. August begann die Reise mit der Fahrt nach München. Ausgedehnte Kontrollen im Flughafen zeigten uns, wie groß die Angst der Israelis vor Terroranschlägen war.

Tel Aviv & Jaffa: Tel Aviv als große Industriestadt hinterließ keine wesentlichen Eindrücke. Jaffa war schon besser – im deutschen Viertel probten wir erst einmal in einer Kirche. Ein Besuch beim Deutschen Botschafter in Tel Aviv führte uns vor Augen, wie wichtig unser Besuch in Israel war. Mit Reiseleiterin Miriam besuchten wir das Künstlerviertel von Jaffa.

Beer Sheva & Negev: Über die Fabrikstadt Ashdod nach Beer Sheva, wo es besonders im Hotel sehr heiß war. Der August ist der heißeste Monat – Temperaturen von 40°C tagsüber im Schatten in der Negev-Wüste und am Toten Meer sind die Regel, nachts sinkt die Temperatur kaum unter 25°C. Für die meisten war dies der erste Kontakt mit einer Wüste und ihren Bewohnern: Beduinen mit Schaf-, Kamel- und Ziegenherden, Zelten und festen Beduinenhäusern mit Sonnenkollektoren.

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Masada & Totes Meer: Etwas später kamen wir nach Masada, den bestens geschützten Burgberg des Herodes, der von den Römern mittels einer Schuttrampe erobert wurde. Von dort hatten wir den ersten Blick aufs Tote Meer. In En Boqeq, dem Heilzentrum für Schuppenflechte, gingen wir ins Wasser. Wie groß war die Enttäuschung, als wir merkten, dass das Wasser etwa 39°C hatte! Wenigstens trug uns das Wasser so gut, wie wir es erwartet hatten. Das Erfrischendste nach dem Bad war die Dusche, um das juckende Salz abzuwaschen.

Jerusalem & Umgebung: Das nächste Ziel war Jerusalem, tausend Meter höher als das Tote Meer und deshalb vor allem nachts wesentlich erfrischender. Dort besichtigten wir alles Wichtige: Altstadt, Klagemauer, El Aqsa-Moschee, Felsendom, Via Dolorosa, Knesseth. Die nächsten Ziele: Jordantal, Jericho und der See Genezareth mit den Golan-Höhen. Am Strand von Netanya stürzten sich alle ins Meer und schwammen inmitten des Mülls, der aus den Abwasserrohren der Hotels direkt ins Meer geleitet wurde.

Shave Zion: Die letzten Tage verbrachten wir in dem Moshav Shave Zion, das 1938 von Juden aus Rexingen gegründet wurde. Dieser Ort liegt so nah an der jordanischen Grenze, dass einige von uns durch militärischen Verkehr und ein Flugzeug, das im Tiefflug über die Baumwollfelder donnerte, heftig erschreckt wurden.

Kibbutz Shefayim: Der letzte Ort unseres Israel-Aufenthaltes war der Kibbutz Shefayim, wo wir unser letztes Konzert gaben. Am 1. September flogen wir nach Hause.

(Joachim Weiß)

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Mai 1978 – 24. Deutsch-Amerikanische Freundschaftswoche

Mit einem bunten Festakt wurde im Stuttgarter Staatstheater die 24. Deutsch-Amerikanische Freundschaftswoche eröffnet. Der Stuttgarter Jugendchor umrahmte musikalisch die Feierlichkeiten. Von zahlreichen Ehrengästen beider Länder wies der baden-württembergische Ministerpräsident Hans Filbinger erneut auf die Bedeutung der Vereinigten Staaten als Garant für Frieden, Freiheit, Sicherheit sowie die Verwirklichung der Menschenrechte hin.

(Aus der Tagespresse im Mai 1978 gefunden im Archiv von Gaby Durchdenwald-Klein)

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1977 – 10-jähriges Jubiläum: Serenade im Hof des Alten Schlosses

Zum Jubiläum eine Serenade
Quellfrisches vom Stuttgarter Jugendchor
(Zeitungsartikel)

Die vom Verkehrsamt der Stadt Stuttgart veranstalteten Serenadenabende erhielten durch das Jubiläumskonzert des Stuttgarter Jugendchores zu dessen zehnjährigem Bestehen einen besonders aparten Akzent. Im Hof des Alten Schlosses hatte sich viel Publikum eingefunden. Die rund 60 jungen Sänger unter ihrem engagierten Chorleiter Herbert Bähr sangen so quellfrisch und unbeschwert, dass sie einem Vergleich mit anderen bekannten Amateurchören durchaus standhalten können. Gelegentlich fehlendes Raffinement im Vortrag wurde von der Leuchtkraft der Stimmen voll wettgemacht.

Das Programm: Geschickt wurde der weitgefächerte Rahmen des Liedgutes in die nostalgische Kulisse eingebaut. Es gab jeweils einen Liedblock von vier Gesängen, zwischen denen das Stuttgarter Mandolinenquintett unter Leitung von Herbert Farke konzertierte. Besonders gefielen in altitalienischem Dialekt temperamentvoll gesungene Landsknechtsständchen von Orlando di Lasso. Auch das Mandolinenquintett hatte eine mit dem Chorvortrag vortrefflich korrespondierende Stückauswahl getroffen, wenngleich bei leisen Stellen eine Verstärkeranlage hilfreich gewesen wäre. Der feurige Bolero dürfte aber auch den Hinterbänklern ein Hörerlebnis gebracht haben.

Die jungen Sänger brachten Volkslieder aus Chile, Schweden, England, Frankreich, Schottland und Italien. Durch Sprachstudium wurde es möglich, dass jedwedes phonetische In-der-Spur-Singen vermieden werden konnte.

In einer Pause verlas ein Vertreter der Landesregierung die Grußbotschaft des Ministerpräsidenten und übergab dem Chor einen Bildband als Jubiläumsgeschenk. Mit Liedern der deutschen Romantik von Silcher und Mendelssohn beschlossen die Sänger ihr Programm, mit dem sie schon anlässlich der 200-Jahr-Feiern der USA in St. Louis erfolgreich gewesen waren.

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